Das Programm des BSW 2024
09:00 – 09:30: Begrüßung
Fotocredit: Edgar Knaack
09:30 – 10:30: Podiumsdiskussion zur Regulierung und ihren Grenzen: KIM-Verordnung, ESG und die Resilienz des Systems
Mit einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion starten wir in den Tag. Und wenn der Vorstand der FMA und der Generalanwalt des Raiffeisenverbandes im Stift Göttweig aufeinandertreffen, liegt ein heißes Eisen auf der Hand: die KIM-Verordnung zur Regelung der Vergabestandards für Wohnbaukredite. Kein bankenspezifisches Thema wird hierzulande aktuell intensiver diskutiert. Während sie für die einen die Verschriftlichung sorgfältigen Risikomanagements darstellt, ist sie für die anderen der Hauptgrund für rückläufige Wohnbaufinanzierungen und die stotternde Bauwirtschaft.
Die FMA hat die KIM-Verordnung Mitte 2022 erlassen, und aus dem Raiffeisensektor ist das Rumoren über die Regelung besonders deutlich zu spüren. Gemeinsam mit dem Top-Juristen Thomas Ruhm, Managing Partner von Fieldfisher Austria, werden Erwin Hameseder und Helmut Ettl dieses und weitere Themen erörtern. Etwa die Frage, wo die heimischen Banken bei der ESG-Integration stehen oder welche aktuellen, zentralen Risiken sie für die Finanzwirtschaft identifizieren und wie sie die Resilienz des Systems einschätzen.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Symposiums werden die Möglichkeit haben, mit ihren Fragen die Diskussion aktiv mitzugestalten.
Erwin Hameseder ist Generalanwalt des Österreichischen Raiffeisenverbandes.
10:30 – 11:00: Pause
11:00 – 15:30: Vertiefung in drei Schwerpunkt-Streams
Der Symposiumstag wird inhaltlich in drei Streams aufgeteilt, wobei sich jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer für einen davon entscheiden kann.
Der erste Stream „Leadership-Experience: Mitarbeiter*innen verstehen und in die Zukunft führen“ vermittelt in einem kreativen Workshop-Setting Einblicke in Fragen der Führung in Zeiten des Wandels. Wie können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewonnen und gehalten werden, und wie gelingt der Spagat zwischen den Anforderungen der unterschiedlichen Generationen? Fragen, die angesichts des Fachkräftemangels und des „War for Talents“ immer drängender werden.
Der zweite Stream beschäftigt sich mit dem aktuellen Stand der ESG-Integration in die Geschäftsmodelle und Prozesse der Banken. Hier werden wir auf die Bedeutung von „ESG“ für die Finanzwirtschaft eingehen und aufzeigen, wie die Bankenlandschaft dadurch transformiert wird. Ebenso werden die regulatorischen Rahmenbedingungen für die nachhaltige Kreditvergabe und die Anforderungen an Unternehmen zur ESG-Berichterstattung beleuchtet. Außerdem werden eine aktuelle Umfrage zur Einstellung der Bevölkerung zum Thema ESG präsentiert und Praxisbeispiele aus der Immobilien- und Veranlagungsbewertung vorgestellt. Auch hier spielen ESG-Risiken eine zentrale Rolle.
Der dritte Stream lautet „Versorgungssicherheit im Bankgeschäft: Bargeld, Filialen und der Digitale Euro“. Ein hochemotionales Thema, dem sich nicht nur die Politik („Bargeld in die Verfassung“), sondern auch Banken und Regulatoren widmen. Wie steht es um die Versorgungssicherheit? Was ist notwendig und was Luxus? Auch hier werden Einblicke aus der Meinungsforschung gegeben und ein Praxisbeispiel aus der digitalen finanziellen Nahversorgung präsentiert. Außerdem widmen wir uns dem Digitalen Euro und seiner Rolle in einer künftigen finanztechnischen Grundausstattung der Bevölkerung.
Untenstehend können Sie durch Klicken auf die drei Streams jeweils Detailinformationen einsehen.
Entdecken Sie die Kunst des modernen Leadership in unserem exklusiven Workshop „Leadership-Experience“. Lernen Sie, wie Sie Mitarbeiter*innen nicht nur gewinnen und halten, sondern auch generationenübergreifend erfolgreich führen können. In Zeiten des Wandels stehen Führungskräfte oft vor der Herausforderung, unterschiedliche Ansprüche zu balancieren. Unser Angebot zielt darauf ab, Ihnen Klarheit und Sicherheit im Umgang mit diesen Herausforderungen zu vermitteln. Mit praxisnahen Einblicken von Mag. Sabine Agath, erfahrene Personalleiterin der Kremser Bank und Trainerin, und weiteren innovativen Impulsen öffnen wir neue Handlungsoptionen für eine zukunftsorientierte Führung. Tauchen Sie mit uns in die Leadership-Experience ein – für eine Führungskultur, die verbindet und inspiriert.
Sabine Agath ist Personalleiterin der Kremser Bank und Sparkassen AG und der Sparkasse Herzogenburg-Neulengbach Bank AG.
Rita Starkl ist Geschäftsführerin der RIM Management KG.
Thomas Ruhm: Rechtliche Einordnung der ESG-Transformation
Der renommierte Jurist gibt Einblicke in die Bedeutung des Themas ESG für die Banken und in das umfangreiche rechtliche Rahmenwerk. Er wird auf zu erwartende Transformationsprozesse und mögliche Fallstricke eingehen.
Im Speziellen wird er sich auch Fragen der nachhaltigen Kreditvergabe widmen: Wie stellen sich die regulatorischen Rahmenbedingungen dar und welche Anforderungen an Unternehmen zu deren ESG-Berichterstattung bestehen?
Dabei wird Thomas Ruhm auf Wünsche und Informationsbedürfnisse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingehen. Es wird zahlreiche Möglichkeiten zur Interaktion geben.
Thomas Ruhm ist Rechtsanwalt und Managing Partner Austria bei Fieldfisher.
Roswitha Wachtler: Wie steht die Bevölkerung zu ESG?
Roswitha Wachtler vom Meinungsforschungsinstitut Ipsos präsentiert eine aktuelle Umfrage zu Positionen und Einstellungen der heimischen Bevölkerung zu ESG. Zuletzt geriet das Thema der Nachhaltigkeit ja etwas in die Defensive und wurde als zu regulierend und Teil der „Verbotskultur“ gebrandmarkt. Am Ende des Tages stellt sich die Frage, wie Banken inhaltlich und kommunikativ damit umgehen können. Ist ESG dazu geeignet, einen USP darzustellen oder gerät man damit leicht in den Verdacht des „Greenwashings“?
Auch hier besteht ausreichend Möglichkeit, mit der Expertin und im Forum die eigenen Themenstellungen zu besprechen.
Roswitha Wachtler ist Senior Marketing Research Consultant bei Ipsos.
Armand Colard: Nachhaltigkeitsbewertungen von Veranlagungen
Mit CLEANVEST PRO stellt Armand Colard eine leistbare, detaillierte und umfassende Self-Service Online-Lösung für Nachhaltigkeitsbewertungen und -daten von Fonds vor.
CLEANVEST PRO ermöglicht Nutzern den Zugang zu einer der größten und umfassendsten Fonds-Datenbanken, die sie mithilfe von speziell entwickelten Nachhaltigkeitskriterien und flexibel anpassbaren ESG-Filtern exakt nach ihren individuellen Bedürfnissen durchsuchen können.
ESG Plus-Geschäftsführer Armand Colard wird gerne auf Ihre Fragen rund um die Plattform eingehen.
Armand Colard ist Geschäftsführer von ESG Plus.
DataScience Service: Immobilien-Wertermittlung im Kontext von CRR3 und ESG-Parametern
Die korrekte Bewertung entsprechender Immobilien ist ein Kernstück der Kreditbesicherung. Wie in vielen anderen Bankprozessen spielen auch hier ESG bzw. Nachhaltigkeitsrisiken eine zentrale Rolle. Wie stellt sich der Wert einer Sicherheit dar, wenn die Risiken für Klimaschäden (Hochwasser, Waldbrände, ausbleibender Schnee, …) zunehmen? Wie verwertbar sind künftig Immobilien, die unter einem steigenden CO2-Preis besonders leiden?
Geplant sind folgende Themen:
- CRR3 Art. 229 Änderung: „Sustainable Value” – was ist ein über die Laufzeit tragfähiger Wert?
- Vorstellung Frühwarnsystem und Forecasting-Modelle („Early Warning System“, EWS)
- Vorstellung „ESGpro“: Daten und Methoden zur Ermittlung des Einflusses von ESG-Parametern auf den Marktwert
- Zusammenführung von ESGpro und EWS
Wolfgang Brunauer ist Mitbegründer und Geschäftsführer der DataScience Service GmbH.
Ronald Weberndorfer ist Mitbegründer und Geschäftsführer der DataScience Service GmbH.
Panel „Finanzielle Versorgungssicherheit“
Muss das Bargeld in die Verfassung und braucht es eine regulatorische Vorgabe für die Anzahl von Bankfilialen je Einwohner? Die finanztechnische Grundausstattung dünnt zusehends aus, und die notwendige Infrastruktur wird kaum als Chance aber vor allem als Kostenfaktor gesehen.
Dieser Stream beginnt mit einem interaktives Panel (World Café, Open Space) zur Frage der Bedeutung der Grundversorgung der Bevölkerung mit Bargeld, Filialen und Beratungsleistung.
Was darf man sich künftig unter einer Grundversorgung vorstellen? Welche Rollen spielen dabei die Banken und welchen Nutzen können sie daraus ziehen? Außerdem werfen wir einen Blick über die Grenzen Österreichs und stellen uns die Frage, welche Pläne hinsichtlich finanztechnischer Versorgungssicherheit der Regulator hat.
Alexander Gradl-Noll ist Geschäftsführer der E360 Finance Ltd (Euronet Austria).
Matthias Schroth ist Direktor der Hauptabteilung für Bargeld, Beteiligung und Interne Dienste bei der OeNB.
Michael Wiedeck ist Bereichsleiter Vertrieb bei der bank99.
Alexander Zeh: Aktuelle Erkenntnisse aus der Meinungsforschung
Exklusiv für das Banken-Symposium Wachau haben die Meinungsforscher von Ipsos untersucht, welchen Stellenwert Bargeld, Filialen und Zugang zu Beratungsleistung für die Bevölkerung haben. Hier werden die Ergebnisse präsentiert und der Experte stehe für Diskussionen zu deren Interpretation zur Verfügung.
Alexander Zeh ist Country Manager Austria bei Ipsos.
Andreas Jenewein: Persönliche Beratung und digitale Assistenten sichern die Versorgung in der Fläche.
Andreas Jenewein ist der Mann und kreative Kopf hinter dem Unternehmen vidone. Er ist Miterfinder des interaktiven Video-Service-Schalters und Pionier für den persönlichen digitalen Kundenservice vor Ort. Er verspricht nicht mehr und nicht weniger als die Verdoppelung der Servicequalität bei Halbierung der Kosten. Beim Banken-Symposium Wachau wird er effiziente Lösungen für die Aufrechterhaltung von persönlichem Kundenservice von Banken und Dienstleistern in der Fläche präsentieren. Holen Sie sich wertvolle Infos und erleben Sie live vor Ort innovative Avatar-Lösungen mit der MAXI ServiceBox, der kleinsten Bankfiliale Österreichs.
Andreas Jenewein ist Geschäftsführer der vidone GmbH.
Heike Lehner: Wird der Digitale Euro eine eierlegende Wollmilchsau?
Zum Digitalen Euro existieren allerhand Mythen und Gerüchte: Er wird das Bargeld ersetzen, er wird Bankkonten überflüssig machen, er wird Zahlungsprozesse automatisieren, er wird den „gläsernen, finanziellen Menschen“ erschaffen und so weiter und so fort.
In diesem Beitrag wird die Expertin den Stand der Diskussion und Entwicklung wiedergeben und die vielen offenen Fragen einordnen. Außerdem wird geklärt, welche Rolle der Digitale Euro in der künftigen finanziellen Daseinsvorsorge der Bevölkerung spielen wird. Es wird explizit auf die offenen Fragen und Anliegen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingegangen.
15:30 – 16:00: Forum
Zum inhaltlichen Abschluss des Symposiums werden wir „Harvesting“ betreiben. Das heißt, wir sammeln gemeinsam die Informationen, Daten und Erkenntnisse des Tages aus den präsentierten Arbeiten, Diskussionen oder Präsentationen während der Konferenz. So wird zum einen ein Informationsfluss über die drei Streams des Tages hinweg gewährleistet, und zum anderen können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Banken-Symposiums Wachau relevante Erkenntnisse identifizieren, mit denen sie ihren Wissensstand in einzelnen Bereichen vertiefen können und die sie im Idealfall in ihre tägliche Arbeit übertragen können.
Abschluss: Weindegustation
Wie in jedem Jahr werden Sie die Möglichkeit haben, die Produkte eines lokalen Winzers zu verkosten und bei Bedarf auch gleich einzupacken und mitzunehmen. Bei Schönwetter (von dem wir ausgehen) auf der großen Aussichtsterrasse mit dem herrlichen Blick über die Wachau und Krems.